Maler
In meiner Jugendzeit im Oberbaselbiet galt Fritz Pümpin als der Kunstmaler schlechthin. Wir Kinder waren beeindruckt von dem Mann, der irgendwo im Dorf seine Staffelei aufstellte und durch nichts aus der Ruhe zu bringen war. Die Strophe mit dem Maler war zuerst da. Dann schrieb ich die restlichen drei und war erstaunt, dass ich mich gleich durch die vier Jahreszeiten gedichtet hatte. Das Lied ist so einfach und unspektakulär, dass ich mich anfänglich kaum getraute, es anderen Musikern zu zeigen. Pascal hat aber genau begriffen, um was es geht und mit seiner Gitarre den Zauber freigesetzt, der in dem einfachen Lied versteckt liegt.
Aufnahmejahr: 1999/2000; Aufnahmeort Schlagzeug und Bass: West Side Studios Uetendorf;
alles andere Homerecording
I der Dämmerig stönde si unter em Baum
ihri Stimme zittre im Wind
es paar Manne und Fraue, die singe vom Maie,
vor Liebi und vom Goh
Und die grüne Blätter vo der Linde wachse
Johr für Johr us em Stamm
Wenn d'verbii chunsch seisch mer
sig alles wie's isch gsii
Im Azorehoch sitze d’Chind uf der Stäge
sächs Tag lang wüetet der Chrieg
I der Mittagsluft vermischt sich der Gschmack
vom Diesel und vom Heu
Untrem grosse Dach hets gnue Platz für Schwalbe
für Mensche und für Chüe
Wenn d' verbii chunsch seisch mer
sig alles wie's isch gsii.
I de Obstböim das sältsame Liecht
und der Acher lit wider brach
Luegsch im Wasser zue, wie's is Tal abe fliesst
und wie d'Schatte wachse im Gras
Und en alte Maa mit Händsche und Chappe
verschwindet ir Näbelwand
Wenn d' verbii chunsch seisch mer
sig alles wie's isch gsii.
Und der Maler dört uf em Pauseplatz
wo's i dicke Flocke schneit
und sis Bild geseht us, als sig d'Farb no füecht
au nach all dene lange Johr
Und die rote Gsichter vo de Meitli
si voll Runzle, grau und stumm
Wenn d'verbii chunsch seisch mer
sig alles wie's isch gsii.
- Walter Keiser
- Schlagzeug
- Bänz Oester
- Bass
- Pascal Biedermann
- Gitarren
- Martin Schaffner
- Gesang, zusätzliche akustische Gitarren